Die bislang recherchierte Geschichte der Familie Winterer beginnt im Jahre 1675 mit der Geburt von Johann Winterer dem Älteren. Schon er ist Schmied und wie es zu der damaligen Zeit üblich war, vererbt er seinen Beruf an seine Söhne.
Wo genau damals die Schmiede stand, ist ungewiss, jedenfalls noch nicht am gleichen Ort wie die heutige Hammerschmiede.
Am 4. Januar 1762 stirbt Johannes Winterer. Sein jüngster Sohn Jakob hatte die Schmiede übernommen und weitergeführt.
Jakob Winterer hatte wiederum 3 Söhne, allesamt Schmiede, von denen der jüngste Sohn, Andreas, die Schmiede erbt und betreibt. Dieser vererbt seinem Sohn Valentin Winterer den Betrieb.
Dieser Valentin Winterer ist es, der sich am 18. Juni 1828, so ist es urkundlich belegt, mit dem katholischen Stiftungsvorstand auf den Einbau eines Wehres in die Elz einigt.
Demzufolge dürfte die Schmiede zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem heutigen Gelände gestanden haben. 1829 baut Winterer das Wehr in die Elz ein.
Valentin Winterer hat mit seiner ersten Frau, Barbara Kern, zwei Kinder: Tochter Theresia und Sohn Josef, der allerdings mit 5 Jahren in der Elz ertrinkt. Im November 1820 stirbt Barbara Kern und nur 2 Monate später, am 8. Januar 1821 heiratet Valentin Winterer zum zweiten mal. Ehefrau wird die vom Biehrerhof stammende Elisabeth Moser.
Mit ihr hat Valentin vier weitere Kinder: zwei Töchter, Marianne und Maria, und zwei Söhne, Anton und Valentin, die allerdings wiederum recht jung, mit 29 und 22 Jahren versterben. Damit hat die Schmiede keinen männlichen Nachfolger mehr.
Tochter Marianne heiratet deswegen den aus Oberwinden stammenden Schmied Joseph Wehrle, der den Betrieb ab ca. 1858 weiter betreibt. In den Akten steht: "1858: Joseph Wehrle Schmied in Prechtal ist Besitzer der Hammerschmiede."
Zusammen haben die beiden 6 Kinder, vier Töchter und zwei Söhne. Einer davon, Wilhelm, wird wie sein als Kind ertrunkener Onkel Karl, ein Opfer der Elz. Auch er ertrinkt darin als Kind im
Alter von nur 4 Jahren. Der zweite Sohn, Josef, bleibt ledig. Seine Spur verliert sich und wieder hat die Schmiede keinen Nachfolger.
Eine Schwägerin von Wehrle, Maria Winterer, ist Mutter von zwei ledigen Kindern, einer Tochter Helena, die 1843 geboren wird, und einem Sohn, Adolf, der 1845 zur Welt kommt. Doch bereits 1847 stirbt Maria Winterer und vermutlich werden deren beide Kinder in der Familie Wehrle groß gezogen. Urkundlich belegt ist, dass letztendlich die Schwägerin Wehrles, Theresia Winterer die Schmiede für 1.000 Gulden erwarb und diese somit wieder in den Besitz der "Winterer" kam.
Adolf Winterer, der Neffe vonTheresia Winterer, lernt Schmied und wird später Nachfolger von Joseph Wehrle. Somit ist der Name Winterer mit der Hammerschmiede wieder unmittelbar verbunden.
Adolf Winterer ist der Großvater des letzten Schmieds der Hammerschmiede, welcher ebenfalls den Vornamen "Adolf" trug. Adolf Winterer (der ältere), hatte zusammen mit seiner Frau Helena zwei Söhne, Wilhelm Winterer und Rudolf Winterer, welche nach ihm gemeinsam die Schmiede betrieben, wobei Wilhelm Winterer Schmiedemeister war und Eigentümer der Hammerschmiede.
Rudolf Winterer, der jüngere Bruder von Wilhelm Winterer, blieb ledig. Er starb 1956. Wilhelm Winterer hatte zusammen mit seiner Frau Theresia 2 Kinder. Adolf Winterer, den letzten Schmied der Hammerschmiede, der 1986 verstarb und die um 2 Jahre ältere Ottilie Winterer, die heute in einem Altenpflegeheim lebt.
Die Familie Winterer (ca. Ende der 30er Jahre) v.l.n.r.: Rudolf, Ottilie, unbekannte Person, Adolf , Theresia und Wilhelm Winterer.
Auf diesem Foto steht die Familie neben der Radkammer vor der Schleiferei. Im Hinterfrund rechts die Elz. Ganz hinten ist ein Stellrad des Stellwerks zu erkennen.